BIM - Leistungsbilder

Die konventionellen Leistungsbilder (z.B. HOA, LM.VM) enthalten in Bezug auf die Leistungen zur ordnungsgemäßen Durchführung des Projektauftrags hinsichtlich BIM keine spezifischen Angaben. Daher ist für BIM-Projekte eine Definition von eigenen Rollen und Leistungsbildern (= Leistungsmodelle LM BIM) notwendig, Die Rollen (oder auch BIM-Organisationseinheiten) im Projekt müssen jedoch einen konkreten Bezug zu BIM-Aufgaben und BIM-Leistungen aufweisen, um diese auch abrufen zu können. Der Einsatz von BIM-Leistungsbildern ist nicht verpflichtend, wird jedoch empfohlen.

Etablierte BIM-Leistungsbilder (LM.BIM) stellt derzeit buildingSMART Austria frei zur Verfügung. Diese sind bereits in zahlreichen BIM-Pilotprojekten von privaten und öffentlichen Auftraggebern im Einsatz.

Die wesentliche Zielsetzung von LM BIM ist die Schaffung eines einheitlichen Verständnisses des zu erbringenden Leistungsumfangs zwischen AG und AN

  • für das grundsätzliche Zusammenspiel der Leistungen,
  • für die Aufteilung der Leistungen zu den jeweiligen BIM-Organisationseinheiten (Rollen).
  • für die grundsätzlich zu erbringende Leistung je BIM-Organisationseinheit (Rolle) und
  • für die generelle Abgrenzung zu bestehenden, herkömmlichen Leistungen.

Das mittelfristige Ziel von einheitlichen LM BIM ist die Erstellung von dazugehörigen Standardvergütungsbedingungen.

Die LM.BIM wurden durch die Projektgruppe PG219 der buildingSMART Austria in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe der öffentlichen Auftraggeber (AGoeAG) im Rahmen der Plattform 4.0 des ÖIAV überarbeitet. Die von Dario Gaudart (ODE) geleitete Arbeitsgruppe befand sich zudem in Abstimmung mit der ZT-Bundeskammer.

Die LM.BIM 2022 spezifizieren die zu erbringenden BIM Leistungen deutlich. Sie wurden auf Grundlage der Erfahrungen aus openBIM Projekten sowohl im Hochbau als auch der Infrastruktur erstellt, . Neu ist, dass die LM.BIM gemäß der Systematik der LM.VM in Grund- und optionale Leistungen geteilt sind. Grundleistungen werden für die Modellerstellung, die Fortschreibung dieser bis zum asbuilt Modell sowie die Qualitätssicherung üblicherweise benötigt. Optionale Leistungen werden je Auftraggeber/Projekt unterschiedlich gehandhabt bzw. hängen von den im Projekt anzuwendenden Anwendungsfällen (gemäß AIA) ab. Bei der Beauftragung von optionalen Leistungen ist jedenfalls die Auswirkung auch auf andere Organisationseinheiten und Projektphasen zu beachten. (Konsistenz zwischen den Rollen und Projektphasen) Leistungen für weitere/zusätzliche im Projekt definierte Anwendungsfälle müssen ggf. im Leistungsbild projektspezifisch ergänzt werden.

Textquelle: ODE

LM.BIM 2022 PDF DOWNLOAD