BIM - Holzbau

Entwicklungsvorhaben für die Schaffung eines einheitlichen europäischen Standards für digitale Holzbaumaterialien sowie eine europäisch-einheitliche Abwicklung der digitalen Lieferkette.

Rolle:
Projektleitung
Auftraggeber:
Österreichische Ingenieurholzbauverband
Projekt- und Kooperationspartner:
TU-Wien – IMWS
Status:
Abgeschlossen
Förderstelle:
Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG
Projektzeitraum:
2016 - 2020

Ziel dieses Forschungsprojektes war die Erarbeitung einer einheitlichen BIM-Datenstrukturgrundlage für die Abbildung von Holzbaumaterialien, sowie die Erarbeitung darauf basierender Grundlagen zur Abwicklung einer digitalen Lieferkette zwischen Planung, Ausschreibung, Hersteller, Lieferung und Ausführung. Dies erfolgte auf Basis der, im vorangegangenen Forschungsprojekt identifizierten, relevanten normativen Vorgaben, um eine praxistaugliche Anwendung zu ermöglichen.

Dieses Ziel wurde insbesondere durch die Einbindung von Organisationen anderer europäischer Länder in die Entwicklung erreicht. Dabei ist ein gemeinsames Entwicklungsvorhaben für die Schaffung eines einheitlichen europäischen Standards für digitale Holzbaumaterialien sowie eine europäisch-einheitliche Abwicklung der digitalen Lieferkette entstanden.

Es konnten die relevanten Akteure aktuell laufender Entwicklungen von ISO-Standards zur Erstellung (ISO 23386) und Verwendung (ISO 23387) von digitalen Material- und Produktdaten eingebunden werden und auf diesem Weg jüngste Entwicklungen direkt berücksichtigt werden.

Die Ergebnisse des Forschungsprojektes sind in die internationalen Datenstruktur-Standards für die Strukturierung von Bauwerksdaten (ISO 16739) eingeflossen und finden so schnellstmöglich Verbreitung in marktgängiger Software (BIM-Applikationen). Die erarbeiteten digitalen Materialdaten (generic DataTempates) sind produktneutral, basieren auf den harmonisierten europäischen Produktstandards, und dienen allen Holzwerkstoff-Herstellern als einheitliche Grundlage zur Erstellung ihrer digitalen Produktdaten (specific DataTemplates).

In weiterer Folge ist die Einbindung der Produktinformationen zum Lebenszyklusverhalten gem. ISO 22057 in die DataTemplates vorgesehen. Dies ermöglicht eine künftige automatisierte Lebenszyklus-Berechnung auf Grundlage von BIM-Bauwerksdaten – eine Technologie die in Schweden voraussichtlich ab 2022 gesetzlich bei der Genehmigung von Hochbau-Bauwerken vorgeschrieben sein wird und über die europäischen GreenDeal-Aktivitäten eventuell ebenso zügig in ganz Europa Einzug finden wird. Mit diesem Projekt wurden für die Holzbau-Branche die dafür notwendigen Grundsteine gelegt.

Text und Visualisierungen ©ode und BIMholzbau Endbericht